Sommer 2017

Neuigkeiten aus dem Ebersberg (Teil 10)

 

 

 

  Die MHG-ZH hat 5 Bunker aus der Limmatstellung übernommen.  A 4930 ist eine grosse Sanitätshilfsstelle mit dem Tarnnamen „Trotzdem“. Die als Kriegsspital gedachte Anlage wurde nach dem Reduit-Entscheid als Kriegszeughaus weiter verwendet und ist deswegen 1944 noch vollständig mit KS-Steinen ausgemauert worden. Ab 1959 wurde die Anlage durch die Georg Fischer AG in Schaffhausen gemietet unter anderem für die Einlagerung von Molybdän.

 

 

  Die Anlage A 4931 „Charlotte-Rudolf“ war sowohl ein Kommandoposten als auch eine Telefonzentrale und Unterstand für 60 Mann. 1943 wurden die Räumlichkeiten noch als Munitionsmagazin weiterverwendet. Das Werk hat einen eigenen Brunnen, der mit Quellwasser versorgt wird. Wir sind daran die Leitungen wieder durchgängig zu machen. 1951 bis 1988 wurde die Anlage der EMPA vermietet, die anfänglich Schleuder- später Sprengversuche durchführte.

 

 

 

 

Diese und die folgenden beiden Anlagen wurden in einem alten Steinbruch erstellt. Dort wurde bis Anfang der zwanziger Jahre quarzhaltiger Sandstein als Giessereisand abgebaut. Beim Bau einer dieser Anlagen wurde der Panzer einer Riesenschildkröte gefunden, welcher im Paläontologischen Museum der Uni Zürich zu sehen ist. Aus Geheimhaltungsgründen steht: beim Strassen- und nicht beim Festungsbau gefunden. A 4934 ist ein Kommandoposten der F Art Abt 17 mit Deckname „Waldrand“.

 

 

   A 4935 mit Deckname „Unterbruch Waldrand“ ist ein grosser Mannschaftsunterstand. Das ausgedehnte, im Sandstein gegrabene Stollensystem wurde wegen dem frühen Reduit-Entscheid und dem vorzeitigen Bauabbruch im Rohbauzustand belassen. Nur wenige Unterstandskavernen sind ausgemauert. Die Anlage erstreckt sich auf über 100 Meter. Im Innern ist das Abbild einer hübschen Frau zu sehen, aber nicht das der Heiligen Barbara!

 

Bei A 4936, ebenfalls ein grosser Mannschaftsunterstand mit dem Decknamen „Reserve Waldrand“, wurden die Eingänge vor 20 Jahren aus Sicherheitsgründen zugeschüttet. Die Anspannung was uns erwartet, war beim Freilegen eines der Zugänge natürlich riesig. Ein gut erhaltenes, im Rohbauzustand belassenes Stollensystem, konnten wir erstmals erkundigen. Zahlreiche Inschriften sind im Sandstein eingekritzt.

 

Alle diese Anlagen rund um den Buechhoger in Uitikon werden vom Verein „Festungswerke der Limmatstellung“ betreut. Wir hoffen, dass wir mit den Arbeiten so weit vorankommen, dass wir im kommenden Herbst bereits Führungen anbieten können. Auf unserer Homepage erfahren sie dann näheres oder richten sie Anfragen an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

 Bericht von Christian Egloff / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.